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Urnengräberfeld Reptich

früheste Besiedlungsspuren

Im Jahre 1879 wurde bei Ausgrabungen “am Fuße des Hohen Berges unmittelbar am Waldrand” auf dem Flurstück “in der Hege” (51.00841, 9.17363) Überreste eines eisenzeitliche Urnengräberfeldes gefunden. Vier dieser Scherben haben die Wirren der folgenden Jahrzehnte überstanden und sind noch heute im Landesmuseum Kassel (Inventarnummer 939) verwahrt.

Datiert wurden diese Urnenfragmente in die Zeit von 450-400 v. Chr., eine Zeit in der Mitte der Eisenzeit und zu Beginn der Latènezeit.
Diese Phase der Menschheitsgeschichte ist die Hochzeit der keltischen Kultur in unserer Gegend. Wobei davon ausgegangen wird, dass sich die Kelten hier in ihrem Siedlungsrandgebiet mit der bereits vorhanden Bevölkerung vermischt haben könnten.

Die Verzierungen der Scherben weisen auf eine deutliche hallstadtzeitliche Abstammung hin und ordnen sich in eine niederhessische Keramikphase ein.

Die Motive sind einfach:

  • Kammstrichbündel

  • Kammstrichwellenbänder

  • “Besenstrich”

  • umlaufende Fingertupfen

  • seltener: Fingernageleindrücke


Nach der Rekonstruktion der Gefäße konnte festgestellt werden, dass sie ca. ein Volumen von 2,7 Litern hatten bei einer Wandstärke von 11-12 mm.

400 m süd-süd-westlich des Urnenfeldes wurden schwärzliche Bodenverfärbungen gefunden die darauf hindeuten, dass hier die Brandstätte (“Reste einer Lehmbrennerei und Töpferei”) gewesen sein könnte. Lehrer Lampe, der diesen Fund tätigte, geht davon aus, da 100-150 m oberhalb eine Grabungsstätte für tonigen Lehm festgestellt werden konnte. Eine wissenschaftliche zeitliche Bestimmung hierfür steht allerdings aus.

(Quelle: “Jesberg, Geschichte und Gegenwart” Herausgeber: Gemeindevorstand Jesberg)

Karte der Fundstellen