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Kirche Elnrode

Die evangelische Kirche in Elnrode wurde in den Jahren 1817 und 1818 gebaut und am 6.12.1818 eingeweiht. Sie ist ein klassizistischer Saalbau, bestehend aus Mauerwerk mit aufgesetztem Fachwerk und dem eingerückten Turm im Westen. Zuvor teilte man sich ein gemeinsames Gotteshaus mit der Gemeinde Schlierbach. Damit waren beide Gemeinden zunehmend unzufrieden und so wurden mit aktiver Unterstützung des damaligen Pfarrers Wilhelm Bach im Jahre 1816 die Trennung sowie der Bau einer eigenen Kirche in beiden Orten beschlossen. Zeitweise nutzte man damals, vor allem während der Bauzeit, auch die Betstube im alten Schulhaus für Gottesdienste.

Im Laufe der Jahre waren einige Renovierungsarbeiten notwendig, die letzte große Renovierung des Kirchengebäudes datiert aus den Jahren 2005/2006.

Anfangs wurden die Gottesdienste in der Kirche ohne eine Orgelbegleitung durchgeführt, es fehlte schlicht am Geld für den Einbau einer Orgel. 57 Jahre mussten die Elnröder auf Orgelbegleitung beim Gesang warten, erst im Jahre 1875 konnte endlich eine Orgel eingebaut werden. Auch hier waren einige Renovierungen notwendig, so mussten beispielsweise während des Ersten Weltkrieges die Orgelpfeifen zur Metallgewinnung abgegeben werden. Erst 1925 wurde dann Ersatz beschafft. Die letzte umfassende Sanierung datiert aus den Jahren 2007-2009.

Eine besondere Beziehung haben die Elnröder und Stränger zu ihren Kirchenglocken. Der Legende nach entwendeten die Elnröder Bürger in einer Nacht- und-Nebel-Aktion im Sommer 1817 eine Glocke aus der bis dahin gemeinsam mit Schlierbach genutzten Kirche, um sie anschließend in der neuen Kirche aufzuhängen. In Wahrheit wurde diese Glocke den Elnrödern ohnehin im Teilungsvertrag von 1816 zugesprochen und nach einem zweijährigen Rechtsstreit 1819 der Besitz gerichtlich bestätigt. Den Spitznamen „Glockendiebe“ tragen die Elnröder seitdem dennoch mit einigem Stolz ob des gelungenen Streichs. Zu Beginn nutzte man die Glocke „Soli Deo Gloria“ aus der zuvor gemeinsamen Kirche und zusätzlich die kleinere Schulglocke. Diese Glocken wurden später, nicht zuletzt während der Weltkriege, eingeschmolzen. Heute beheimatet der Kirchturm zwei Glocken, eine aus dem Jahre 1925 namens „Kämpft den guten Kampf“ und eine weitere aus dem Jahr 1950, als Neubeschaffung nach Kriegsverlust mit der Inschrift „Friede auf Erden“ als Wunsch für dauerhaften Frieden.

Die Kirche wird heutzutage von der evangelischen Kirchengemeinde Elnrode-Strang regelmäßig bei Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen genutzt. Sie ist, wie es schon Pfr. Wilhelm Bach seinerzeit bei der Einweihung bemerkte, „ein Haus des Herrn in der Mitte des Dorfes“.

Öffnungszeiten zu den Gottesdiensten (in der Regel vierzehntägig, Sonntag 9.00 Uhr) oder auf Anfrage im Ev. Pfarramt Jesberg (Tel.: 06695 / 433).

Quelle: Evangelische Kirchengemeinde Jesberg, Hundshausen, Elnrode/Strang, Densberg und Schönstein, Pfr. Reinhard Keller