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Ida-Olga-Stollen

Sehr geehrter Besucher,

Sie befinden sich hier am Rastplatz “Ida-Olga-Stollen”(Koordinaten 51.00614970869195, 9.168887453497398). Der Ortsbeirat Jesberg hat mit tatkräftiger Unterstützung des Bauhofs der Gemeinde Jesberg und der Hilfe von Rainer Kuhn und Ernst Kurzrock diesen Ort gestaltet. Gleich drei Besonderheiten hat dieser Ort und diese laden ein, sich mit der Vergangenheit und Gegenwart zu beschäftigen:

Die von Annika Häubl und Rike Ehrenfried renovierten Loren weisen bereits daraufhin, dass hier Bergbau betrieben wurde. Zwar war dies nur eine kurze Zeit der Fall, aber Spuren sind noch heute zu erkennen. Genau gegenüber des Rastplatzes erhebt sich eine kleine Anhöhe, diese ist die Schutthalde des ehemaligen Abbaugebietes. Das eigentliche Bergwerk befand sich weiter oben am Waldrand und ist über den Feldweg gegenüber gut zu erreichen. Die Beschaffenheit des dortigen Geländes weist noch heute auf die früheren Aktivitäten hin.

Aus den Lebenserinnerungen von Heinrich Viernau aus Jesberg können Sie die weiteren Informationen hier lesen:

Das Eisenbergwerk im Feld des “Hohen Berges”

Mittlerweile war in Jesberg und in Reptich am Hohen Berg ein Eisenbergwerk entstanden. Im Februar bekam ich in diesem Bergwerk Arbeit. Ich musste mit zwei Kameraden einen Luftschacht bauen, ca. 1,30 m im Quadrat und 19 m tief. Ein Mann war unten, hackte und schippte. Die Erdmassen kamen in einen Kübel, dieser hing an einem Drahtseil oben an einer Welle oder Haspel befestigt. Zwei Mann waren oben, zogen den vollen Kübel hoch, leerten ihn aus und ließen ihn wieder runter. Man konnte dies nur kurze Zeit wegen der schlechten Luft im Schacht ertragen, und so wechselten sich die Männer immer ab. Dieser Vorgang wiederholte sich mehrfach am Tag. Nach vier Wochen bekam ich mein erstes Geld, aber ich war wegen des Gesetz des Bergwerks noch nicht alt genug, um den vollen Lohn zu bekommen, den bekam man erst mit 24 Jahren. Zwischen meinen Kameraden und mir war dies ein Unterschied von 89 Pfg. pro Tag. Ich hörte im Bergwerk auf, es war gerade Ostern 1924. Die Bergwerksgesellschaft aus Haiger bei Gießen hatte nach Ostern im Repticher Feldweg angefangen einen horizontalen Stollen in den Berg zu treiben, er wurde noch im selben Jahr eingeweiht. Der Besitzer hatte zwei Töchter, die eine mit Namen Ida, die andere Olga, so nannten sie den Stollen “Ida und Olga Stollen”. Der Eisengehalt in diesem Berg und das was zu Tage gefördert wurde, waren enorm hoch, wie sich erzählt wurde, nahezu 50%. Die Flöze in dem Berg waren aber nicht ergiebig, es waren hauptsächlich Findlinge, die in dem Berg gefunden wurden, nicht zusammenhängende Schichten. Die Gesellschaft hatte alles versucht, sesshaft zu werden, bis eines Tages Schluss war. Ein Todesopfer hatte der Berg doch gefordert, August Strüning aus Jesberg war verschüttet worden, aber jede Hilfe kam zu spät. Bis die Kameraden ihn frei geschaufelt hatten, konnte nur noch der Tod festgestellt werden.

(Quelle: “Mein Heimatdorf Jesberg - Erinnerungen-” Hgr: Heimat-und Geschichtsverein Jesberg e.V.)

Eine Wanderroute (Jesberg - Hoher Berg - Prinzessinnengarten - Jesberg - Jesberg entdecken (jesberg-entdecken.de) führt Sie auch an dieser Sehenswürdigkeit.